Die Landschaft
„International airport“ für die Vogelwelt wäre eine gute Bezeichnung für die Kehdinger Elbmarschen. 5.000 Kilometer legen sibirische Nonnengänse etwa auf dem Weg aus ihrem Brutgebiet Nowaja Semlja an die Niederelbe zurück, um hier auf dem Weg in Richtung Atlantik zu rasten oder zu überwintern.
Ein unglaubliches Naturschauspiel bietet sich den Gästen des Vogelkiekers, wenn sich bis zu 80.000 dieser schwarz-weißen Gänse an der Elbe Energie für ihren Weiterflug anfressen. Auch die Uferschnepfen, die an der Elbe brüten sind Langstreckenflieger. Sie überwintern in Afrika. Berühmte Tierfilmer wie Heinz Sielmann lockte das Geschehen bereits an die Niederelbe, die Vogelkieker-Gäste können es „live“ erleben.
An den Vogelkieker, der sich auf Wegen neben den Rastplätzen vorsichtig nähert, haben sich die Wildvögel übrigens längst gewöhnt: Nonnengänse und Pfeifenten lassen sich oft aus wenigen Metern Entfernung beim Grasen von der Beobachtungsetage des Busses auf den Schnabel schauen.
Doch nicht nur die Nonnengänse, auch 25.000 Blässgänse, ebenso viele Graugänse, 20.000 Pfeifenten und 33.000 skandinavische Goldregenpfeifer machen das niedersächsische Elbufer zwischen Barnkrug und Belum zu einem „Feuchtgebiet internationaler Bedeutung“.