Die Landschaft

Das Kehdinger Moor, das sich nordwestlich von Stade 22 Kilometer lang und bis zu fünf Kilometer breit erstreckt, liegt zwischen der Unterelbe und dem Elb-Nebenfluss Oste.

An den Ufern beider Flüsse lagerte sich seit der Eiszeit Sand und Schlamm ab. Und zwischen diesen Dämmen konnte das Wasser nicht ablaufen. Nachdem zunächst Schilf und Rohr die Wasserflächen besiedelten, kamen später die torfbildenden Moose dazu. Nur vom Regen gespeist, wuchsen sie über das umgebende Sietland hinaus und bildeten eine vier Meter dicke Torfschicht – gerade so, wie man es sich heute auf den abgetorften und wieder vernässten Moorflächen erhofft.

Wild und geheimnisvoll

„Wild“, wie der Hamburger Geographie-Professor Richard Linde noch vor 100 Jahren in seinem Buch „Die Niederelbe“ schrieb, ist das Kehdinger Moor heute nicht mehr, aber „geheimnisvoll“ ist es für die Moorkieker-Gäste immer noch.

Noch immer gibt es gefährliche Schwingrasen, insektenfressenden Sonnentau und Moorlilien, die sich an den nährstoffarmen, nassen Moorboden angepasst haben. Auch Kreuzottern und Kraniche sind zu sehen. Doch auch Torfgewinnung und Nutzung der Randflächen als Wiesen und Weiden prägen das Bild.

Seit den 1950er Jahren wird Torf auf Hunderten von Hektar industriell abgebaut. Auch darüber informiert die Moorkieker-Tour vor Ort. In den wieder vernässten Moorflächen leuchten im Mai/Juni weit die Fruchtstände der Wollgräser und seltene Vögel wie Trauerseeschwalbe und Schwarzhalstaucher haben sich angesiedelt.

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